15. November 2018
… oder ist das noch normal?
Familiäre Probleme, Stress im Büro, Aufregung vor wichtigen Ereignissen – all das wirkt sich meist auf die nächtliche Schlafqualität aus. Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie über einen gewissen Zeitraum unter schlechten Nächten leiden. Ist das nur vorübergehend oder gilt das schon als Schlafstörung?
Reduzierte Leistungsfähigkeit, konstante Müdigkeit und viele weitere physische und psychische Beeinträchtigungen resultieren aus längerfristig fehlender Nachtruhe. Eine aktive und konzentrierte Tagesgestaltung ist dann nicht mehr möglich.
Wer jedoch mal 2 oder 3 Nächte hintereinander schlecht schläft muss sich nicht gleich Sorgen machen. Schlechtere Schlafphasen kommen immer mal wieder vor. Halten diese jedoch länger als einen Monat oder gar über Jahre hinweg an, sollten die betroffenen Personen dringend ärztlichen Rat einholen.
Die häufigsten Arten von Schlafstörungen
Schwierigkeiten beim Einschlafen (Einschlafstörung)
Das Einschlafen dauert über einen mindestens 4-wöchigen Zeitraum mehrmals pro Woche länger als eine halbe Stunde.
Schwierigkeiten beim Durchschlafen (Durchschlafstörung)
Man wird über einen mindestens 4-wöchigen Zeitraum mehrmals pro Woche nachts wach, und benötigt länger als eine halbe Stunde um wieder einzuschlafen.
Frühes Erwachen
Man wacht regelmäßig über einen mindestens 4-wöchigen Zeitraum zu früh (z.B. bereits nach 4 oder 5 Stunden Schlaf) morgens auf und ist noch nicht ausgeschlafen.
Schlaflosigkeit (Insomnie)
Man schläft über einen mindestens 4-wöchigen Zeitraum schlecht und ungenügend aufgrund von Einschlaf-, Durchschlafproblemen und/oder wacht zu früh auf, was tagsüber zu starker Müdigkeit und Beeinträchtigungen in sämtlichen Lebensbereichen führt.
Schlafsucht (Hypersomnie)
Man leidet über einen mindestens 4-wöchigen Zeitraum an extremer Tagesschläfrigkeit und schläft in monotonen Situationen unfreiwillig ein (z.B. beim Lesen, als Beifahrer im Auto,…). Bei schwerer Hypersomnie tritt der Schlaf sogar trotz körperlicher Aktivität unfreiwillig ein (z.B. beim Arbeiten, während dem Essen, während eines Gesprächs,…).
Atemstillstand (Apnoe)
Es treten – anfangs oft unbemerkt – nächtliche Atemaussetzer auf, die zwischen wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten andauern können. Diese Atemstillstände führen zu verringerter Sauerstoffzufuhr.
Was kann man vorbeugend gegen Schlafstörungen tun?
- Gehen Sie ins Bett um zu schlafen – und nicht um zu arbeiten oder um fernzusehen.
- Sorgen Sie für eine ruhige, gemütliche, abgedunkelte und angenehm temperierte Schlafumgebung.
- Halten Sie sich an regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten.
- Schlafen Sie nicht zusätzlich tagsüber.
- Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. Gehen Sie nicht hungrig und/oder durstig schlafen – aber auch nicht mit vollem Magen.
- Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin.
- Wälzen Sie nachts keine Probleme. Erlernen Sie Entspannungstechniken Ihrer Wahl (z.B. Yoga, autogenes Training,…), und lernen Sie zur Ruhe zu kommen.
- Bewegen Sie sich tagsüber regelmäßig.
Sollten Sie jedoch trotz sämtlicher vorbeugender Maßnahmen an hartnäckigen Schlafstörungen leiden, gehen Sie bitte unbedingt zum Arzt. Auch ernsthafte Erkrankungen können Gründe für Schlafstörungen sein. Je rechtzeitiger man Schlafprobleme behandelt, desto größer ist die Chance chronische Verläufe zu verhindern.
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