WÄHREND DEM SCHLAF LERNEN – FUNKTIONIERT DAS?
Eines ist klar: unser guter und erholsamer Schlaf spielt die entscheidende Rolle für das Gedächtnis.
Denn was wir am Tag erleben und erfahren kann während des Schlafens ins Langzeitgedächtnis wandern. Da neue Erinnerungen relativ instabil sind müssen sie im Schlaf verfestigt werden. Tests belegen, dass wir Erlerntes dann besser abrufen können, wenn wir vor dem Abrufen des Wissens schlafen können.
Interessant ist, dass unser Gehirn auszuwählen scheint, welche Informationen im Schlaf verstärkt werden sollen und welche vergessen werden sollen. Ähnlich wie ein Trampelpfad, dem wir leichter folgen können wenn er mehrfach begangen wurde, so bahnt auch unser Gehirn nachts bestimmte Wege mehr und stärker, damit sie am nächsten Tag leichter und schneller begangen werden können. All das passiert in den Tiefschlafphasen und nicht in den Traumphasen.
Müsste unser Gedächtnis alle Eindrücke speichern, müssten Milliarden Hirnzellen quasi ein Dauerfeuer abfackeln, um all die Erinnerungen und Verbindungen zu festigen. Weil uns das einfach überfordern würde löscht unser Gehirn auch großzügig. Unser Gehirn schwemmt aber auch Stoffwechselprodukte während des Schlafes aus.
Interessant ist nun, ob der Mensch in die Vergessens- und Verfestigungsprozesse eingreifen und so gezielt steuern kann?
Auf jeden Fall kann der Schlaf tatsächlich zu neuen Erkenntnissen führen. Denn bestimmt haben wir alle schon einmal erlebt, dass wir mit einem scheinbar unlösbaren Problem ins Bett gegangen sind und am nächsten Morgen auf einmal eine Lösung parat hatten?!
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